Homöopathie bei Wunden

Gerade in der Sommerzeit ist Hochsaison für kleinere und grössere Verletzungen. Gut, wenn Sie informiert sind, was im Notfall als Erstmassnahme zu tun ist. 

Es lohnt sich die eigene Hausapotheke regelmässig zu kontrollieren und bei Bedarf das Verbands-Material zu ersetzen und zu ergänzen.

Für Notfälle empfehle ich meinen Patienten die Anschaffung einer guten homöopathischen Notfallapotheke. So kann ich Ihnen in das aktuelle homöopathische Arzneimittel mitteilen und Sie haben es sofort zur Hand und müssen es nicht bei mir abholen oder in der Apotheke besorgen.

 

Patienten, welche eine Konstitutionstherapie machen, sollten unbedingt den Rat ihres Homöopathen einholen, bevor sie selber Arzneimittel einnehmen. Die Konstitutionstherapie kann durch die Akuttherapie abgeblockt werden. In diesen Fällen gilt es abzuwägen, ob der Akutfall wirklich die höhere Priorität hat und deshalb die chronische Erkrankung zweitrangig ist und später weiter behandelt werden kann. Ausserdem kann während einer Konstitutionstherapie eine akute Erkrankung auftreten, die Teil der Heilung ist und diese sollte nicht mit einem Akutmittel behandelt werden.

 

Wer sich eine gute homöopathische Hausapotheke zulegen möchte, dem kann ich die Taschenapotheke von Omida sehr empfehlen. Wählen sie eine Apotheke mit C Potenzen aus. Mit 28 oder 32 Arzneimitteln haben Sie eine Auswahl der wichtigsten Mittel zur Verfügung.

 

 

Wundbehandlung 

(Literaturangabe: Homöopathie, Werner Stumpf, ISBN 3-7742-5076-6)

 

Für jede Art von Wunde gelten die 4 Grundprinzipien der Wundbehandlung:

 

1. Blutstillung

 

starke Blutungen müssen vom Arzt versorgt werden

Bei einer starken Blutung ist entweder eine Vene verletzt (dunkles, gleichmässig fliessendes Blut) oder eine Arterie (helles Blut, dass aus der Wunde spritzt). Wegen des grossen Blutverlustes ist eine Arterienverletzung lebensgefährlich. Rufen sie unverzüglich den Notarzt! Bis zum Eintreffen des Rettungswagens sollten sie versuchen die Blutung zu stoppen: Druck auf die Wunde, Druckverband anlegen, Hochlagern des verletzten Körperteils über die Herzhöhe.

 

Bei Blutungen, die nicht auf diese Massnahmen ansprechen, müssen sie die Arterie, die den verletzten Körperteil mit Blut versorgt, zum Herzen hin, fest abdrücken und das verletzte Körperteil abbinden.

 

Eine leichte Blutung kommt, ohne dass irgendwelche Massnahmen ergriffen werden, nach etwa 3 Minuten zum Stillstand. Sie können diesen Vorgang unterstützen, indem sie eine verdünnte Calendula Tinktur (1 Teil Calendula Tinktur auf 10 Teile möglichst lauwarmes Wasser)- getränkte Mullkompresse auf die Wunde legen.

 

Bei etwas stärkerer Blutung wird die Kompresse mehrmals gewechselt. Eine Faustregel: Je stärker die Blutung ist, desto weniger sollte die Tinktur verdünnt werden. Sollte ein Druckverband notwendig werden, kann auch dieser mit der verdünnten Tinktur getränkt werden.

 

Bei Stichwunden oder Tierbissen ist das Bluten auch ein wichtiger Reinigungsvorgang und sollte nicht zu schnell gestoppt werden. Blutende Wunden zeigen eindeutig ein kleineres Infektionsrisiko. Bei Tierbissen sollten Sie sicherheitshalber den Arzt konsultieren. Diese Wunden sind sehr stark infektionsgefährdet.

 

 

2. Wunde säubern

 

Wenn eine leichte Blutung zum Stillstand kommt, reinigen Sie die Wunde bitte nicht vollständig vom Blut. Ein wenig Blut ist notwendig für die Krustenbildung. Mit Hilfe der Kruste kommt die Blutung endgültig zum Stillstand. Reinigen Sie die Umgebung der Wunde mit Wasser und Seife, anschliessend mit verdünnter Calendula Tinktur (siehe oben). Verwenden Sie für die Reinigung eine sterile Mullkompresse. Verschmutzte Wunden, meist sind es Schürfwunden, säubern Sie, indem sie eine Mullkompresse mit der verdünnten Calendula Tinktur tränken und dann die Wunde von innen nach aussen vorsichtig ausstreichen.

 

3. Wunde verbinden

 

Wenn Art, Schwere und Ort der Wunde es irgendwie zulassen, sollten Sie keinen Verband anlegen, denn Licht, Luft und Sonne heilt jede Wunde am besten.

Ein Verband hat den Sinn, die Wunde vor Verschmutzung und vor erneutem Aufbrechen zu schützen und das Wundsekret aufzunehmen. Bei nässenden Wunden ist somit ein Verband empfehlenswert.

Benutzen Sie zum verbinden das übliche Verbandsmaterial, welches Sie in Apotheken, Drogerien oder grösseren Warenhäusern

bekommen. Bei Schürfwunden lohnt sich der Einsatz von speziell beschichtetem Verbandsmaterial, welches nicht auf der Wunde klebt.

Der Verband muss, abhängig davon, wie stark die Wunde nässt, mehrmals täglich, später einmal täglich gewechselt werden.

 

 

4. Schmerz- und Heilmittel geben

 

  • Arnica: Das Verletzungsmittel Nummer 1. Es wirkt schmerzstillend, blutstillend, entzündungshemmend und wirkt auch gegen den psychischen Schock, der oft gemeinsam mit der körperlichen Verletzung aufgetreten ist.
  • Hypericum: Das Verletzungsmittel bei Verletzungen von Nerven oder nervenreichem Gewebe wie z.B. Steissbein oder Finger. Typisch ist der am Nerv entlang-schiessende Schmerz.
  • Ledum: Arzneimittel für die Behandlung von Stichverletzungen oder Bissverletzungen. Typische Schmerzempfindung ist das Kältegefühl in der Wunde.
  • Staphisagria: Bei Schnittwunden, durch Verletzungen oder auch Operationen. Besonders schlecht heilende Schnittwunden.
  • Calendula: Oberflächliche aber stark schmerzende Wunden, z.B. Schürfwunden.